Vor gut acht Jahren hat Dejan Terzic seine Band Melanoia gegründet und seitdem drei innovative, hoch gelobte Alben veröffentlicht. Das Debüt wurde 2014 mit einem Jazz-Echo ausgezeichnet, das bislang letzte namens Red war eine gemeinsame Produktion mit dem couragierten französischen Streichquartett IXI. Die deutschsprachige Presse ist voller Anerkennung für Terzics herausragenden Gestaltungswillen, der alle Einspielungen nachhaltig prägt. „Die Musik von Red ist ein Ereignis“ befand die Jazzthetik, in der Leipziger Volkszeitung stand: „Eine feine Nachtmusik voller unaufdringlicher Überraschungen, ein mildes Schweben im Ominösen, das Kontur gewinnt und Logik.“ Und im JazzThing: „Man hört […] dissonante Texturen, die mit Spannung zur Harmonie spielen, melodische Schichtungen, aber auch ausladend Improvisierendes, nur eben nichts, was man mit den üblichen Mustern jazziger Linearität erfassen kann.“ Auch vom Publikum wird die international erfolgreiche Band gefeiert, beispielsweise beim Winterfestival Bern, Jazzdor-Festival Strasbourg Berlin, BMC Festival Budapest, Jazzfest Tel Aviv, Xjazz Festival Berlin u.v.m....
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Vor gut acht Jahren hat Dejan Terzic seine Band Melanoia gegründet und seitdem drei innovative, hoch gelobte Alben veröffentlicht. Das Debüt wurde 2014 mit einem Jazz-Echo ausgezeichnet, das bislang letzte namens Red war eine gemeinsame Produktion mit dem couragierten französischen Streichquartett IXI. Die deutschsprachige Presse ist voller Anerkennung für Terzics herausragenden Gestaltungswillen, der alle Einspielungen nachhaltig prägt. „Die Musik von Red ist ein Ereignis“ befand die Jazzthetik, in der Leipziger Volkszeitung stand: „Eine feine Nachtmusik voller unaufdringlicher Überraschungen, ein mildes Schweben im Ominösen, das Kontur gewinnt und Logik.“ Und im JazzThing: „Man hört […] dissonante Texturen, die mit Spannung zur Harmonie spielen, melodische Schichtungen, aber auch ausladend Improvisierendes, nur eben nichts, was man mit den üblichen Mustern jazziger Linearität erfassen kann.“ Auch vom Publikum wird die international erfolgreiche Band gefeiert, beispielsweise beim Winterfestival Bern, Jazzdor-Festival Strasbourg Berlin, BMC Festival Budapest, Jazzfest Tel Aviv, Xjazz Festival Berlin u.v.m.
Das neue Werk präsentiert eine zur Hälfte neue Besetzung. Saxophonist Christian Weidner, wie Terzic und Ronny Graupe in Berlin ansässig, kam fest dazu, nachdem er in letzter Zeit schon häufig live für seinen Vorgänger eingesprungen war. An den Tasten sitzt nun Jozef Dumoulin, der sich in den vergangenen Jahren besonders als innovativer Improvisator auf dem Fender Rhodes, aber auch durch offenen Umgang mit dem Flügel profiliert hat. Der flirrende bis harsche, zuweilen treibende oder – speziell bei Dumoulins individualistischen Soli – ins Surreale driftende Rhodes- Sound ist ebenso essentiell für Terzics Kompositionen wie der klare bis perkussiv-akzentuierte Klang eines Klaviers. Nicht alle Keyboarder spielen gern beides gleichzeitig. Auch Dumoulin musste vom parallelen Einsatz der Instrumente überzeugt werden, erzählt Terzic leise lächelnd. Geblieben ist Ronny Graupe, dessen Halbakustik-Gitarre dank zusätzlicher tiefer Saite in Bass- Sphären vorstoßen und, wie das Rhodes Piano, punktuell in dessen Rolle schlüpfen kann. Für Terzic, der auch in anderen Bands ohne Bassist aktiv ist (beispielsweise Nils Wograms Nostalgia) ist es die Besetzung der Zukunft. „Spielen ohne Bassisten ist wie Hochseil-Artistik ohne Netz. Als Drummer bist du auf dich allein gestellt, hast nicht nur mit Rhythmen, sondern auch mit Klangfarben und Flächen zu tun. Insgesamt wird die Musik viel freier in dieser Formation.“
Mit den neuen Partnern einher geht ein gewandelter kompositorischer Ansatz des Bandleaders. Grundlage ist weiterhin die kluge Verbindung aus komplexen Strukturen, facettenreichen Klangfarben und lebendigen Abstraktionen. Die aktuellen Stücke sind transparenter angelegt, ihr Variationsreichtum wirkt noch fokussierter, stellenweise erscheint der Gestus etwas zurückhaltender. „Es war für mich eine große Herausforderung, an die eigene Kühle zu appellieren“, erklärt Terzic seine Herangehensweise beim Komponieren. Eine Aussage, die natürlich in Relation gesetzt werden muss. Kein Titel begnügt sich mit einem einzigen, durchgehenden Metrum, viele Rhythmen sind ungerade und die sparsameren Notationen erlauben es dem Quartett, noch freier mit dem geschriebenen Material umzugehen.
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